DRUIDENBANN
Gebannt seiest Du von uns’res Hauses Schwelle,
Gebannt Dein Leib, Dein Wesen, Wort!
Gebannt hinfort von uns’rer Göttin Quelle!
Gebannt, verbannt von diesem heimisch‘ Hort!
Dein neues Werk wird viele Tode bringen,
verändern auch der Welt Verlauf.
Nicht nur von Gutem wird der Barde singen.
Wohlstand wohl, auch Elend türmet sich zuhauf.
Jahrhunderte voll Angst und Qual
dem Menschen seine Unschuld rauben.
Jahrzehnte nur gemess’nen Glücks.
Reiche und Reichtum, die bündelnd sich zu Trauben,
sie stoßen die Friedlichen Göttinnen zurück.
Wäge fein auf der Waage der Menschen Kreise.
So schau alle Qual und den „Fortschritt“ schau auch.
Denn letztendlich zerstört geschaffenes EISEN,
DEIN Wunderwerk, ein ZEITALTER im Rauch.
Das „GOLDENE“ verging und mit ihm unschuld‘ger Traum.
„SILBERNES“ gewährte Wissen, auch der Erkenntnis Trug.
Im „EISERNEN“ nun, begonnen hat’s kaum,
verrinnet das Wissen, das Alte, in unseel’gem Lug.
Hinfort ist der Friede, hinfort zieht das Glück,
Hinfort die Gemeinsamkeit unserer Tage.
Das Neue, das spaltet die Völker, ohn' ein Zurück!
Ein Jedes nur wird leben durch eines Anderen Plage.
Dein Wunderwerk, das neue EISEN,
gebannt sei es, hat’s ja nicht immer Nutz!
Und durch die Zeiten sollst einsam Du reisen
als Ausgestoß’ner, ein Ahasver, ohne Schutz!
Die Wirkung Deines Werkes zu erkennen,
muß ich mit diesem Gaeis'e Dich benennen!
Gebannt seiest Du von uns’res Hauses Schwelle,
gebannt hinfort von uns’rer Göttin Quelle!